

Makerspaces etablieren sich zurzeit als neues Format für die Begleitung und Förderung von Lernprozessen an Schulen, Hochschulen und Bibliotheken. Sie sollen dazu beitragen die Entwicklung zentraler Zukunftsfähigkeiten, wie Kreativität, Kommunikations- oder Kollaborationskompetenz zu fördern. Die Publikation „Lernwelt Makerspace“ von Viktoria Heinzel, Prof. Dr. Tobias Seidl und Prof. Dr. Richard Stang (alle HdM) bietet erstmals einen systematischen und umfassenden Blick auf das Phänomen Makerspace. Dabei werden theoretische Perspektiven mit praktischen Beispielen aus dem Hochschulkontext und kommunalen Kontext verknüpft.
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung werden Makerspaces an Bildungseinrichtungen eine tragende Rolle als erweiterter Lern- und Lehrraum für technologiebasiertes und kollaboratives Lernen zugesprochen. Als wichtige Schnittstelle zwischen formellem und informellem Lernen verfolgen Makerspaces an Bildungseinrichtungen sehr unterschiedliche Ansätze, die von offenen interdisziplinären Werkstätten, über mobile Fab Labs bis hin zu großflächigen 3D-Technologie-Laboren reichen.
Der vorliegende Band widmet sich den Fragestellungen, wie Makerspaces heute gestaltet werden, welche Angebote sich dort finden und welche konzeptionellen Grundlagen dem zugrunde liegen. Ziel ist dabei, die variantenreiche Makerspace-Landschaft strukturiert abzubilden und die verschiedenen Entwicklungslinien herauszuarbeiten. Anhand von Beispielen werden die unterschiedlichen Praxen deutlich gemacht. So haben Makerspaces im Hochschulkontext nicht selten eine andere Ausrichtung als Makerspaces, die im öffentlichen Kontext an Bildungseinrichtungen oder Bibliotheken angedockt sind oder von freien Initiativen entwickelt werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt noch offen, wie sich Makerspaces in der Zukunft in der Bildungslandschaft verorten werden. Sicher ist jedoch, dass die Frage nach der Gestaltung des physischen Raumes dabei eine zentrale sein wird. Der Variantenreichtum von Makerspaces wird die Bildungslandschaft erweitern. Der vorliegenden Band bietet für Entscheiderinnen und Endscheidern sowie Gestalterinnen und Gestaltern eine Orientierungshilfe für die zukünftige Gestaltung der Lernwelt Makerspace. Sicher ist aus Sicht der Autorinnen und Autoren, dass Makerspaces in den kommenden Jahren für die Bildungslandschaft in Deutschland von besonderer Relevanz sein werden, da sie mit ihrer physischen Verortung dem „analogen“ Menschen besonders entgegenkommen und Lernprozesse angepasst an die Bedürfnisse der Lernenden gefördert werden können.