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Beitrag aus der Newsroom Lehrredaktion (SS 20)

Überfachliche Kompetenzen – Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft

Fachwissen allein reicht nicht mehr – wer beruflich vorankommen will, muss teamfähig, kommunikations- und konfliktfähig sein und gut organisieren können. Schlüsselkompetenzen stehen dabei hoch im Kurs, denn sie eröffnen die Türen zu anderen Bereichen und spielen eine große Rolle in der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Ihr Erwerb ist in unserer sich immer schneller ändernden Welt von großer Bedeutung. Somit haben die Schlüsselkompetenzen auch in der Lehre an der Fakultät Information und Kommunikation (IuK) ihren festen Platz gefunden.

Schlüsselkompetenzen an der Fakultät IuK

Schlüsselkompetenzen sind überfachliche Kenntnisse und Fertigkeiten, wie beispielsweise Teamarbeit oder Projektmanagement, die in verschiedenen Tätigkeitsfeldern benötigt werden und sowohl bereichs- als auch situationsübergreifend sind. Sie sind im beruflichen Kontext relevant, jedoch auch in anderen Lebensbereichen besonders hilfreich. Weltweit beschäftigen sich verschiedene Expertenorganisationen mit der Frage, wie sich unsere Gesellschaft und Arbeitswelt verändert und welche Kompetenzen zukünftig wichtiger werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte die Fakultät IuK Module, in denen Schlüsselkompetenzen erworben werden. Die Lehrkonzepte erfolgten in engem Austausch mit Industriebeiräten, welche in jedem Studiengang vorhandene Vertreter aus der Praxis sind. Diese zu erwerbenden Fähigkeiten sind eine Vorbereitung auf das, was später im weiteren Studium und Arbeitsleben noch bevorsteht und gefordert wird.

Individuelle Schwerpunkte als Identitätsstifter

Als Vorreiterrolle für andere Hochschulen schafft die Fakultät IuK eine klare Struktur, um eine Kombination aus Pflicht- und Wahlmodulen anzubieten. Die Studierenden können ihren Schwerpunkt in den jeweiligen Modulen selbst setzen, indem sie sich neben dem Pflichtmodul für ein weiteres Wahlmodul entscheiden.

Prof. Dr. Tobias Seidl, Prodekan und Professor im Lehrgebiet Schlüssel- und Selbstkompetenzen, äußerte sich dazu wie folgt: “Was uns dabei wichtig war, war die Module auch bewusst so anzulegen, dass die Studierenden Gestaltungsfreiräume haben.

  1. Ways of Working
    Dieses Modul definiert Wege der Arbeit und Zusammenarbeit. Dabei geht es unter anderem um interkulturelle Fähigkeiten, die im gleichnamigen Pflichtmodul vermittelt werden. Kommunikation, Konfliktmanagement, Führung und Teamarbeit sowie Moderation bestehen als zusätzliche Wahlmöglichkeiten.
  2. Tools for Working
    Hierbei besteht die Verpflichtung zur Teilnahme an dem Modul Projektmanagement. Außerdem sind Kreativität, Selbstmanagement und die Vertiefung des Projektmanagements optionale Angebote.
  3. Working in a Media World
    Im dritten Modul steht die Medienkompetenz auf einer höheren Ebene im Mittelpunkt. Auf der einen Seite mit Medienrecht als Pflichtmodul, auf der anderen Seite aber Themen wie Ethik und Verantwortung oder Datenschutz und Datensicherheit als weitere Vertiefungsmöglichkeit.

Perspektivwechsel Erwerb statt Vermittlung

Die Schlüsselkompetenzmodule richten ihren Fokus auf die Studierenden als Lernende. Dabei wird an der Fakultät IuK ein Lernumfeld geschaffen, um die Kompetenzentwicklung jedes Einzelnen zu fördern. Die Dozierenden begleiten die Persönlichkeitsentwicklung der Studierende. Durch Transferaufgaben, Portfolios und Kolloquien zur Dokumentation und Reflexion des eigenen Lernfortschrittes, werden den Studierenden Anlässe geboten, über ihr eigenes Lernen, ihre Ziele und Lernentwicklungen nachzudenken. Dadurch entwickeln sie selbst ein Gespür dafür, wo erfolgreiches Lernen stattfindet und wie sie diese Lernwege selbst gestaltet können.

Kompetenzen bestehen aus Wissensbestandteilen, aus einer Anwendungsfähigkeit dieses Wissens, aber gleichzeitig auch aus Haltungen und Motivationslagen. Und spätestens, wenn man diesen dritten Teil betrachtet, wird klar, das kann ich den Studierenden nicht vermitteln, sondern das müssen sie selbst erwerben”, so Prof. Dr. Tobias Seidl.

Erfolgreiches Lehrkonzept

Bestandteil des didaktischen Konzepts ist es, in den Modulen keine Noten zu vergeben. Ohne Notendruck entsteht für viele Studierende der Raum, sich selbst auszuprobieren. Die naheliegende Vermutung, dass die Motivation und die Leistungsbereitschaft ohne Noten sinken, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Die Lehrenden stellen eine höhere Motivation und ein höheres Engagement fest, als in anderen Pflichtveranstaltungen. Und auch die Studierenden selbst geben nicht selten folgende Rückmeldung: “Freiwillig hätte ich es nicht gemacht, aber jetzt, wo ich es gemacht habe, bin ich froh darüber, es gemacht zu haben”.

Die erworbenen Schlüsselkompetenzen können die Studierenden durch ein Zertifikat nachweisen. Darin reflektieren sie, was sie in den Veranstaltungen gemacht und gelernt haben: Eine gewinnbringende Ergänzung der Bewerbungsunterlagen, um die erworbenen Qualifikationen hervorzuheben.